Zu den wiederkehrenden Aufgaben eines VMware-Administrators gehört das Patchen von vSphere. Bei High-end-Servern, die über RAM im hohen GB- oder gar TB-Bereich verfügen, kann es aber länger dauern, bis die Hardware für den Neustart eines ESXi-Hosts initialisiert ist. Quick Boot beschleunigt diesen Vorgang.
Ein vollständiger Neustart der Hardware ist eigentlich nur dann unumgänglich, wenn ein Firmware-Upgrade oder andere Hardware-bezogene Änderungen anstehen. Ein Reboot der gesamten Hardware nur wegen eines einfachen Host-Patches oder für ein Host-Upgrade ist dagegen nicht grundsätzlich nötig. Daher hat VMware mit der vSphere-Version 6.7 das Feature ESXi Quick Boot eingeführt.
Was genau ist ESXi 6.7-Quick Boot?
Quick Boot optimiert den Neustart-Pfad, um ein vollständiges Aus- und Einschalten zu vermeiden und damit Zeit beim Upgrade zu sparen. Dabei durchläuft die Hardware nicht die üblichen Neustartvorgänge wie POST, Laden der Firmware, Neuinitialisierung von Hardware-Ressourcen oder das erneute Laden von ACPI/SMBIOS-Tabellen.
Allerdings lässt sich ESXi 6.7-Quick Boot nur mit kompatibler Hardware verwenden. Aber längst nicht alle Server und Konfigurationen, die sich in VMwares Hardware Compatibility List (HCL) befinden, unterstützen ESXi-Quick Boot.
Zurzeit erfüllen Dell, HP sowie einige andere OEMs diese Anforderungen. Die unterstützten Server-Modelle von Dell findet man hier, die von HP auf dieser Seite.
Abgesehen von der Hardware-Kompatibilität gibt es eine Reihe weiterer Voraussetzungen:
- Bei der Installation von ESXi 6.7 dürfen nur native Treiber ausgeführt werden. Das bedeutet, dass man keine VMK-Linux-Treiber verwenden darf. Das kann man durch einen Blick in die VIB-Liste für den jeweiligen Host in der Spalte Vendor verifizieren. Hier darf nur „VMW“ oder „VMware“ auftauchen.
- ESXi Secure Boot darf im Update Manager nicht aktiviert sein
Systemkompatibilität mit ESXi Quick Boot überprüfen
Um herauszufinden, ob das jeweilige System mit ESXi Quick Boot kompatibel ist, kann man auf der ESXi-Shell folgendes kleines Python-Script ausführen:
/usr/lib/vmware/loadesx/bin/loadESXCheckCompat.py
Es listet alle Probleme auf, die verhindern, dass Quick Boot (loadESX) auf dem ESXi-Host verfügbar ist.
Das im Screenshot abgebildete System ist also nicht mit Quick Boot kompatibel.
Quick Boot aktivieren
Sofern man die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, kann man Quick Boot in den Einstellungen des Update Manager (VUM) aktivieren. Ist Quick Boot aktuell nicht eingeschaltet, dann zeigt VUM dies bei markiertem Host unter Host Updates im Tab Installed on Host an.
Einschalten kann man Quick Boot dann im Hauptmenü des Update Manager unter Remediation Settings / Hosts.