Teil 8 – vSphere-Clients Neuerungen in vSphere 6.5

Die Startseite der VCSA 6.5 bietet einen Auswahlmöglichkeit für den zu verwendenden Web-Client (Thomas Drilling).

In vSphere 6.5 stehen dem Nutzer derzeit drei verschiedene grafische Client mit teils ähnlicher Bezeichnung zur Verfügung. Kennt man die Historie gibt die Namensgebung zwar Sinn, Neulinge dürften aber eher verwirrt sein. Wir lichten den Nebel.

Mit der Veröffentlichung von vSphere 6.5  hat VMware – wie schon öfter versprochen – den alten nativen Client für Windows ausgemustert und löst damit weitere Abhängigkeiten zur Windows Welt auf.

Host-Client

Einzelne ESXi-Hosts lassen sich jetzt nur noch durch den moderneren, HTML5-basierten Host-Client verwalten, der bis einschließlich der Version 6.0 noch aus den VMware-Labs (Flings) nachinstalliert werden konnte. Mit der Version 6.0 Update 2 ist er offiziell unterstützt und steht daher direkt im vSphere-6-Download-Repository zum Herunterladen zur Verfügung. Allerdings musste das VIB-Paket hier noch manuell installiert werden.

In vSphere 6.5 ist der Host-Client integraler Bestandteil und steht unter der URL

https://<ESXi-Host/ui 

ohne weitere Maßnahmen zur Verfügung. Mit seiner Beförderung zum offiziellen Host-Client hat der alte C#-Client endgültig seine Existenz­berechtigung  verloren. Bis zur Version 6.0 Update 2 ließ er sich zwar mit Einschränkungen noch nutzen, eine Sphere 6.5-Umgebung lässt sich mit ihm aber nicht mehr verwalten.

Der neue Host-Client in ESXi 6.5 (Thomas Drilling).

Web-Client(s)

Der Web-Client hingegen ist eine Eigenschaft des vCenters, bzw. wird von diesem bereitgestellt und damit der bevorzugte Client in Enterprise-Umgebungen. Auch hierzu gibt es Neuerungen zu vermelden. Schon länger arbeitet VMware daran, auch diesen durch einen moderneren HTML5-Client zu ersetzen. Das gestaltet sich aber auf aufgrund der Komplexität des Clients, des ungleich größeren Funktionsumfangs, der Abhängigkeiten zu diversen andern Modulen sowie der vorhanden APIs und SDKs ungleich schwieriger.

Den ungeliebten Flash-Client gibt es daher immer noch, weil nur er momentan den kompletten Funktionsumfang zum Verwalten einer vSphere-Umgebung bereitstellt, sieht man mal von den diversen CLI-Schnittstellen ab.

Nichtsdestotrotz modernisiert VMware auch ihn noch von Version zu Version. So besteht er zwar nach wie vor aus einer Adobe Flex Client Application und einer Java-Komponente, allerdings ist der Java Server in Version 6.5 in die vCenter Server Appliance 6.5 eingebettet, sodass zumindest das ebenfalls ungeliebte Java-Client-Integration-Plugin (CIP) nicht mehr benötigt wird.

HTML5-(Web)-Client

Optional liefert VMware mit Version 6.5 erstmal den neuen HTML5-Web-Client mit, der funktional allerdings noch nicht an den Flex-Client heranreicht, aber bereits offiziell supported  ist.

Nutzer von vSphere 6.0 können den neuen HTML5-Client übrigens ebenfalls ausprobieren, indem Sie ihn von den VMware-Labs herunterladen. Bereitgestellt wird er hier (vSphere 6) als separate virtuelle Maschine, die sich ins 6.0´er vCenter registriert.

Der neue HTML5-Web-Client in vSphere 6.5 ist zwar funktional noch nicht vollständig aber stabil und daher offiziell supported (Thomas Drilling).

Wer ist wer ?

Mit dem Wegfall des nativen vSphere-Client  räumt VMware auch mit den Begrifflichkeiten auf. Der Flex-Client wird nach wie vor als „Web Client“ bezeichnet, der neue HTML5-Web-Client hört  jetzt auf den Namen „vSphere Client“. Konsequent ist VMware aber auch hierbei nicht. Schaut man sich auf der Kommandozeile die zugehörigen Dienste/Daemons z. B. mit ….

service-control –list all

an, korrespondiert der Flex-Client mit dem Service “vsphere-ui (VMware vSphere Client)“ und der Web-Client mit „vsphere-client (VMware vSphere Web Client)“.

Die Auflistung der Services in der VCSA offenbart in vCenter 6.5 gleich zwei Kandidaten (Thomas Drilling).

Aber Achtung: Das „service-control“-Kommando ist nur in der Linux-basierten VCSA verfügbar und widmet sich den VCSA-spezifischen Diensten. Services des unterliegenden Suse Linux (Version 6.0  oder Photon (Version 6.5) werden via systemctl gesteuert, wie z.B.

systemctl status vmware-psc-client-service

Und um die Verwirrung vollständig zumachen, zeigen sich beide Clients auf der vCenter-Landing-Page unter

https://<VCSA>

mit

vSphere Web Client (Flash)

vSphere Client (HTML5) – partial functionality

Eine Weiterleitung auf Port 9443 passiert allerdings automatisch, sodass man den jeweiligen Client selbstverständlich direkt ansteuern kann:

https://<VCSA>/vsphere-client

oder

https://<VCSA>/ui

Die gewünschte Lokalisierung steuert man wie bei VMware üblich über den Browser-Kontext, also z. B.

https://<VCSA>/vsphere-client/?locale=DE_de

oder

https:///vsphere-client/?locale=US_en

 

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