Der Virtualisierungs-Hersteller VMware ist jetzt Gold-Sponsor der Linux Foundation. Mit der Erhöhung seines Mitgliedsstatus bringt das Unternehmen aus Palo Alto zum Ausdruck, dass es die Entwicklung freier Software in Zukunft noch stärker unterstützen will.
VMware ist seit dem Jahr 2008 Mitglied der Linux Foundation und verstärkt nun als Gold-Unterstützer sein Engagement in der Linux Foundation. Der Virtualisierungsanbieter engagiert sich bekanntlich auch in vielen anderen Initiativen, Stiftungen und Projekten rund um die Themen Virtualisierung und Cloud-Computing.
Laut Aussage von Dirk Hohndel – zuletzt bei VMware beschäftigt, davor über 15 Jahre IBMs Open-Source-Technikchef und früher einer der ersten Führungsmitarbeiter von Suse – will VMware in Zukunft noch enger mit der Open-Source-Gemeinschaft zusammenarbeiten.
VMware verspricht sich von der Kooperation verbesserte Lösungen und Dienste für die eigenen Kunden. Die weitaus meisten Appliance-Lösungen von VMware – meist Ergänzungen für die Kern-Produkte – basieren auf Suse Linux Enterprise. Insgesamt will VMware als Gold-Mitglied die Interaktion mit der Gemeinschaft intensivieren und auch die eigenen Beiträge deutlich erhören.
Alte Wunden
Dass die Initiative zur Intensivierung der Zusammenarbeit von VMware ausgeht ist bemerkenswert, weil die Gemütslage zwischen VMware und der Linux Community bis ins letzte Jahr hinein nicht ganz ungetrübt war.
Zur Erinnerung: der Kernel-Entwickler Christoph Hellwig hatte wegen eines länger schwelenden Streits um eine mögliche GPL-Verletzung seitens VMware beim ESXi-Kernel in Hamburg ein Verfahren gegen VMware angestrengt, das aber 2016 in erster Instanz mit einer Niederlage Hellwigs endete. Das Gericht hatte Hellwigs Klage abgewiesen, weil nach Ansicht des Gerichts kein ausreichender Anteil Hellwigs am Copyright der betroffenen Kernel-Teile erkennbar war.
Die „angebliche“ Copyright-Verletzung am Linux-Kernel durch VMware ist aber auch in der Community umstritten. Zumindest waren und sind sich die meisten Linux-Kernel-Entwickler darin einig, eine derartige Klage nicht angestrengt zu haben. Hohndel – selbst Kernel-Entwickler der ersten Stunde – hatte die Hintergründe zu diesem Rechtsstreit in einem Interview auf Linux.com näher erläutert.