Das unterbrechungslose Verschieben laufender virtueller Maschinen von einem Server auf den anderen gehört zu den Kernfunktionen der Virtualisierung und bildet die Grundlage aller Betriebsmodelle im Cloud-Computing. VMware bietet mittlerweile mehrere vMotion-Arten für verschiedene Szenarien.
Die unterbrechungsfreie Migration von VMs zwischen Hosts beherrscht vSphere schon seit 2003 und VMware hat sich Funktion und den Algorithmus unter der Bezeichnung „vMotion“ patentieren lassen. Heute versteht der Hersteller unter vMotion eine breite Palette an Verschiebeoperationen, darunter Storage vMotion (svMotion) und Shared Nothing vMotion.
Insgesamt müssen für vMotion mehrere Host-, VM-, Netzwerk, Storage-, vCenter- und Lizenz-Voraussetzungen erfüllt sein. Die Handhabung des Features selbst ist VMware-typisch einfach bis selbsterklärend. Scheitert aber der Vorgang an sich, dann liegt es in der Regel daran, dass bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllt sind.
Daher ist es hilfreich, sich ein wenig intensiver mit der Funktionsweise von vMotion auseinanderzusetzen, um eine vSphere-Umgebung entsprechend einzurichten und auftretende Probleme lösen zu können.
Shared Storage für klassisches vMotion nötig
Das vMotion im engeren Sinn, also das Verlagern von Workloads (Compute) auf einen anderen ESXi-Host, funktioniert nur dann, wenn die virtuellen Disks der betreffenden VM während des Umzugs für Quell- und Ziel-Host zugreifbar sind. Die verknüpfte virtuelle Festplatte verbleibt nämlich im selben Verzeichnis des Speichers, den beide Hosts gemeinsam verwenden.
Das setzt neben einem Cluster-fähigen Dateisystem ein Shared Storage voraus. Dies kann ein Fibre-Channel- bzw. iSCSI-SAN oder ein NAS mit NFS sein. Auch vSAN kommt dafür in Frage.
vMotion überträgt den gesamten Zustand der virtuellen Maschine auf den neuen Host (Arbeitsspeicher, CPU-Register, Netzwerkverbindungen). Anschließend nimmt die virtuelle Maschine ihre Aktivität wieder auf.
vMotion-Arten
Neben dem klassischen vMotion beherrscht vSphere heute eine ganze Reihe weiterer Verschiebetypen, die VMware selbst im vSphere-Handbuch unter vMotion-Migrationstypen zusammenfasst.
Der vSphere-Client (Kontext-Menü Migrate) versammelt alle Arten der VM-Migration in einem einzigen Dialog, der den meisten Anwendern bekannt sein dürfte.

Ganz allgemein gilt, dass vMotion die Computing-Ressource ändert, auf der eine virtuelle Maschine läuft. Daneben kann sich auch der Speicher für die virtuelle Maschine ändern. Eine komplette Migration virtueller Maschinen ist in vSphere auch ohne gemeinsam genutzten Speicher möglich.
Darüber hinaus lassen sich auch ausgeschaltete VMs und solche, die sich im Status Suspended befinden, auf einen anderen Server verschieben. Beim ursprünglichen vMotion, also dem Verlagern des Workloads, kommen als Ziel nicht nur andere ESXi-Hosts in Frage, sondern alle Typen von aggregierten Ressourcen in Frage, beispielsweise Cluster, Ressource Pools und vApps.
Voraussetzungen für das Netzwerk
Wichtigste Voraussetzung für alle Verschiebearten ist das Vorhandensein eines vCenter (also die Editionen Essentials, Foundation oder Standard), ohne das vMotion grundsätzlich nicht funktioniert.
Außerdem braucht man ein vMotion-Netzwerk, bei dem das Service-Tag für vMotion gesetzt ist. Dieses benötigt je einen VMKernel-Adapter pro Host im gleichen Layer-2-Segment bzw. VLAN und im gleichen Layer-3-Subnetz.

Das vMotion-Netzwerk existiert dann neben anderen System-Traffic-relevanten VM-Kernel-Adaptern, wie Management, IP-Storage oder vSAN sowie dem VM-Traffic.
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